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   OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12   

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OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12 (https://dejure.org/2014,12822)
OVG Niedersachsen, Entscheidung vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 (https://dejure.org/2014,12822)
OVG Niedersachsen, Entscheidung vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 (https://dejure.org/2014,12822)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    Art. 14 Abs. 1 GG; § 113 Abs. 5 S. 2 VwGO; § 15 Abs. 2 S. 2 ABH
    Absenken einer bestehenden Rentenanwartschaft eines ledigen Mitglieds auf das Niveau eines verheirateten Mitglieds zur allgemeinen Sicherung der Funktions und Leistungsfähigkeit des Versorgungssystems

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Absenken einer bestehenden Rentenanwartschaft eines ledigen Mitglieds auf das Niveau eines verheirateten Mitglieds zur allgemeinen Sicherung der Funktions und Leistungsfähigkeit des Versorgungssystems

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Absenken einer bestehenden Rentenanwartschaft eines ledigen Mitglieds auf das Niveau eines verheirateten Mitglieds zur allgemeinen Sicherung der Funktions und Leistungsfähigkeit des Versorgungssystems

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • niedersachsen.de (Pressemitteilung)

    Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht erklärt Alterssicherungssatzung der Zahnärztekammer Niedersachsen erneut für rechtswidrig

  • niedersachsen.de (Pressemitteilung)

    Bestimmungen zu Rentenanwartschaften des Altersversorgungswerks der Zahnärztekammer Niedersachsen teilweise unwirksam

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Alterssicherungssatzung der Zahnärztekammer Niedersachsen rechtswidrig

  • anwalt-suchservice.de (Kurzinformation)

    Alterssicherungssatzung der Zahnärztekammer Niedersachsen ist rechtswidrig

Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (17)Neu Zitiert selbst (38)

  • OVG Niedersachsen, 23.10.2009 - 8 LC 12/09
    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Auf die Klage des Klägers hob der Senat durch Beschluss vom 23. Oktober 2009 - 8 LC 12/09 - diesen Bescheid auf, wies die weitergehende Klage auf Neubescheidung aber ab.

    Er hat zur Begründung im Wesentlichen ausgeführt: Der Verstoß, der nach dem Beschluss des Senats vom 23. Oktober 2009 - 8 LC 12/09 - zur Unwirksamkeit des § 15 Abs. 2 ABH geführt habe, sei durch die Beschlussfassung über den neuen § 15 Abs. 2 Satz 3 ABH und die hinzugefügten Anlagen 6 bis 10 korrigiert worden.

    Der Senat hat bereits in seinen Beschlüssen vom 21. Oktober 2009 - 8 LC 13/09 - und vom 23. Oktober 2009 - 8 LC 12/09, 8 LC 2/09 - die Unwirksamkeit des § 15 Abs. 2 ABH in der Fassung der Satzung vom 24. Juli 2007 wegen Verstoßes gegen § 26 Abs. 1 HKG in Verbindung mit § 12 Abs. 6 Nr. 3 HKG im Einzelnen dargelegt.

    Dass die Satzung am 24. Juli 2007 vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit im Wege der Ersatzvornahme mit Wirkung vom 1. Januar 2007 erlassen wurde, vermag rechtliche Bedenken nicht zu begründen (noch offengelassen: Senatsbeschl. v. 23.10.2009 - 8 LC 12/09 -, juris Rn. 34).

    Der Beklagte verfügte jedenfalls seit dem Jahr 2003 und damit für einen längeren Zeitraum nicht mehr über wirksame Satzungsregelungen zur Bestimmung der Rentenhöhe (vgl. Senatsurt. v. 20.7.2006 - 8 LC 11/05 -, a.a.O.; v. 27.7.2006 - 8 LC 12/05 -, Rn. 35; v. 23.10.2009 - 8 LC 12/09 -, a.a.O. Rn. 33).

    Der Senat hat in seinem Beschluss vom 23. Oktober 2009 - 8 LC 12/09 - hierzu Folgendes ausgeführt:.

  • BVerwG, 16.04.2010 - 8 B 118.09

    Grundrechtsschutz bei Versorgungswerk mit offener

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    (a) Die in berufsständischen Versorgungswerken erworbenen Anwartschaften auf Leistungen der Altersversorgung unterfallen dem Schutz des Art. 14 GG (vgl. BVerfG, Kammerbeschl. v. 31.8.2004 - 1 BvR 1776/97 -, BVerfGK 4, 46 = juris Rn. 9; BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012 - BVerwG 8 B 86.11 -, Buchholz 430.4 Versorgungsrecht Nr. 54 = juris Rn. 6, Beschl. v. 16.4.2010 - BVerwG 8 B 118.09 -, juris Rn. 6).

    Bei einem Versorgungswerk, dessen Finanzierungssystem - wie dasjenige des Beklagten vor der streitigen Satzungsänderung - auf einem (in Teilen modifizieren) Anwartschaftsdeckungsverfahren beruht, ist der Grundrechtsschutz grundsätzlich nicht geringer als im umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystem (vgl. für das ebenfalls kapitalgedeckte offene Deckungsplanverfahren: BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O., Rn. 6, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 8, Urt. v. 21.9.2005 - BVerwG 6 C 3.05 - Buchholz 11 Art. 14 GG Nr. 350 = juris Rn. 33).

    Die Eigentumsgarantie lässt insbesondere eine Anpassung an veränderte Bedingungen und im Zuge einer solchen Umgestaltung auch eine wertmäßige Verminderung von Anwartschaften grundsätzlich zu (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.2.2007, a.a.O., Rn. 151 und Urt. v. 28.4.1999 - 1 BvL 32/95 u.a. -, BVerfGE 100, 1, 37 f. = juris Rn. 135; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6 f.; Beschl. v. 21.9.2005, a.a.O., Rn. 32; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013 - OVG 12 B 41.11 -, juris Rn. 53 und Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26).

    Solche Eingriffe müssen allerdings einem Gemeinwohlzweck dienen und verhältnismäßig sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008 - 1 BvL 3/05 u.a. -, BVerfGE 122, 151, 181 f. = juris Rn. 79, Beschl. v. 28.4.1999, a.a.O., Rn. 127, Beschl. v. 4.6.1985 - 1 BvL 12/83 - BVerfGE 70, 101, 111 = juris Rn. 40, Urt. v. 28.2.1980 - 1 BvL 17/77 u.a. -, BVerfGE 53, 257, 293 = juris Rn. 151; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6), wobei dem Normgeber bei der Bestimmung des Inhalts und der Schranken rentenversicherungsrechtlicher Positionen grundsätzlich eine weite Gestaltungsfreiheit zukommt (BVerwG, Beschl. v. 21.9.2005, a.a.O., Rn. 32).

    Dabei verengt sich die Gestaltungsfreiheit des Satzungsgebers bei der Beschränkung von Rentenansprüchen und -anwartschaften in dem Maße, in dem Rentenansprüche oder -anwartschaften durch den personalen Bezug des Anteils eigener Leistungen der Versicherten geprägt sind (vgl. BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O., Rn. 7 und v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 7 m.w.N.).

  • OVG Niedersachsen, 20.07.2006 - 8 LC 11/05

    Gesetzeswidriges Finanzierungssystem eines berufsständischen Versorgungswerks,

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Anlass für die Neufassung der Satzung über die Alterssicherung waren zwei Urteile des Senats vom 20. Juli 2006 (8 LC 11/05 und 8 LC 12/05).

    Nach Ansicht des Senats umfasst § 113 Abs. 5 Satz 2 VwGO auch den Fall, dass auf den Erlass eines Verwaltungsaktes geklagt wird, der auf einer - bislang fehlenden - untergesetzlichen Ermächtigungsnorm beruht, für deren Erlass dem untergesetzlichen Normgeber ein Gestaltungsspielraum zusteht (Senatsurt. v. 20.7.2006 - 8 LC 11/05 -, NdsVBl. 2007, 124 = juris Rn. 59 und - 8 LC 12/05 -, juris Rn. 33).

    Dem Kläger steht als Altersrentner des Beklagten ein Anspruch darauf zu, dass die Höhe seiner Altersrente einschließlich etwaiger Rentenanpassungen verbindlich geregelt wird, sodass der Beklagte verpflichtet ist, insbesondere die Höhe der Altersrente durch Verwaltungsakt gemäß § 1 Abs. 1 NVwVfG in Verbindung mit § 35 Satz 1 VwVfG festzusetzen (Senatsurt. vom 20.7.2006, a.a.O.).

    Der Beklagte verfügte jedenfalls seit dem Jahr 2003 und damit für einen längeren Zeitraum nicht mehr über wirksame Satzungsregelungen zur Bestimmung der Rentenhöhe (vgl. Senatsurt. v. 20.7.2006 - 8 LC 11/05 -, a.a.O.; v. 27.7.2006 - 8 LC 12/05 -, Rn. 35; v. 23.10.2009 - 8 LC 12/09 -, a.a.O. Rn. 33).

  • BVerwG, 13.04.2012 - 8 B 86.11

    Anforderungen für Grundrechtseingriffe bei Zusatzleistungen zur Altersrente

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    (a) Die in berufsständischen Versorgungswerken erworbenen Anwartschaften auf Leistungen der Altersversorgung unterfallen dem Schutz des Art. 14 GG (vgl. BVerfG, Kammerbeschl. v. 31.8.2004 - 1 BvR 1776/97 -, BVerfGK 4, 46 = juris Rn. 9; BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012 - BVerwG 8 B 86.11 -, Buchholz 430.4 Versorgungsrecht Nr. 54 = juris Rn. 6, Beschl. v. 16.4.2010 - BVerwG 8 B 118.09 -, juris Rn. 6).

    Bei einem Versorgungswerk, dessen Finanzierungssystem - wie dasjenige des Beklagten vor der streitigen Satzungsänderung - auf einem (in Teilen modifizieren) Anwartschaftsdeckungsverfahren beruht, ist der Grundrechtsschutz grundsätzlich nicht geringer als im umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystem (vgl. für das ebenfalls kapitalgedeckte offene Deckungsplanverfahren: BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O., Rn. 6, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 8, Urt. v. 21.9.2005 - BVerwG 6 C 3.05 - Buchholz 11 Art. 14 GG Nr. 350 = juris Rn. 33).

    Die konkrete Reichweite des Eigentumsschutzes ergibt sich erst aus der Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG durch den Normgeber (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.2.2007 - 1 BvL 10/00 -, BVerfGE 117, 272, 293 = juris Rn. 151; BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O., Rn. 7).

    Dabei verengt sich die Gestaltungsfreiheit des Satzungsgebers bei der Beschränkung von Rentenansprüchen und -anwartschaften in dem Maße, in dem Rentenansprüche oder -anwartschaften durch den personalen Bezug des Anteils eigener Leistungen der Versicherten geprägt sind (vgl. BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O., Rn. 7 und v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 7 m.w.N.).

  • OVG Niedersachsen, 20.07.2006 - 8 LC 12/05

    Anspruch der Rentner des Altersversorgungswerks der Zahnärztekammer Niedersachsen

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Anlass für die Neufassung der Satzung über die Alterssicherung waren zwei Urteile des Senats vom 20. Juli 2006 (8 LC 11/05 und 8 LC 12/05).

    Nach Ansicht des Senats umfasst § 113 Abs. 5 Satz 2 VwGO auch den Fall, dass auf den Erlass eines Verwaltungsaktes geklagt wird, der auf einer - bislang fehlenden - untergesetzlichen Ermächtigungsnorm beruht, für deren Erlass dem untergesetzlichen Normgeber ein Gestaltungsspielraum zusteht (Senatsurt. v. 20.7.2006 - 8 LC 11/05 -, NdsVBl. 2007, 124 = juris Rn. 59 und - 8 LC 12/05 -, juris Rn. 33).

    Der Beklagte verfügte jedenfalls seit dem Jahr 2003 und damit für einen längeren Zeitraum nicht mehr über wirksame Satzungsregelungen zur Bestimmung der Rentenhöhe (vgl. Senatsurt. v. 20.7.2006 - 8 LC 11/05 -, a.a.O.; v. 27.7.2006 - 8 LC 12/05 -, Rn. 35; v. 23.10.2009 - 8 LC 12/09 -, a.a.O. Rn. 33).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 07.08.2012 - 12 B 28.11

    Zahnärztekammer Berlin; Versorgungswerk; Anwartschaften auf Altersrente; Höhe;

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Die Eigentumsgarantie lässt insbesondere eine Anpassung an veränderte Bedingungen und im Zuge einer solchen Umgestaltung auch eine wertmäßige Verminderung von Anwartschaften grundsätzlich zu (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.2.2007, a.a.O., Rn. 151 und Urt. v. 28.4.1999 - 1 BvL 32/95 u.a. -, BVerfGE 100, 1, 37 f. = juris Rn. 135; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6 f.; Beschl. v. 21.9.2005, a.a.O., Rn. 32; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013 - OVG 12 B 41.11 -, juris Rn. 53 und Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26).

    Allerdings sind auch bei einem im Wesentlichen auf eigenen Beitragsleistungen beruhenden Versicherungssystem die Rentenanwartschaften - insbesondere wegen des im Regelfall längeren Zeitraums, der zwischen dem Erwerb und der Realisierung eines Rentenanspruchs liegt - von vornherein der Möglichkeit gewisser Veränderungen unterworfen (OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 7.8.2012, a.a.O., Rn. 43).

    Ein solcher legitimer (Gemeinwohl-)Zweck vermag auch Eingriffe in bestehende Anwartschaften unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit und des Vertrauensschutzes zu rechtfertigen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.1.2011, a.a.O., Rn. 40; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013, a.a.O., Rn. 53 und v. 7.8.2012, a.a.O., Rn. 26).

  • BVerwG, 21.09.2005 - 6 C 3.05

    Berufsständische Versorgung; Berufsunfähigkeit; Eigentumsschutz; Rente;

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Bei einem Versorgungswerk, dessen Finanzierungssystem - wie dasjenige des Beklagten vor der streitigen Satzungsänderung - auf einem (in Teilen modifizieren) Anwartschaftsdeckungsverfahren beruht, ist der Grundrechtsschutz grundsätzlich nicht geringer als im umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystem (vgl. für das ebenfalls kapitalgedeckte offene Deckungsplanverfahren: BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O., Rn. 6, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 8, Urt. v. 21.9.2005 - BVerwG 6 C 3.05 - Buchholz 11 Art. 14 GG Nr. 350 = juris Rn. 33).

    Die Eigentumsgarantie lässt insbesondere eine Anpassung an veränderte Bedingungen und im Zuge einer solchen Umgestaltung auch eine wertmäßige Verminderung von Anwartschaften grundsätzlich zu (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.2.2007, a.a.O., Rn. 151 und Urt. v. 28.4.1999 - 1 BvL 32/95 u.a. -, BVerfGE 100, 1, 37 f. = juris Rn. 135; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6 f.; Beschl. v. 21.9.2005, a.a.O., Rn. 32; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013 - OVG 12 B 41.11 -, juris Rn. 53 und Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26).

    Solche Eingriffe müssen allerdings einem Gemeinwohlzweck dienen und verhältnismäßig sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008 - 1 BvL 3/05 u.a. -, BVerfGE 122, 151, 181 f. = juris Rn. 79, Beschl. v. 28.4.1999, a.a.O., Rn. 127, Beschl. v. 4.6.1985 - 1 BvL 12/83 - BVerfGE 70, 101, 111 = juris Rn. 40, Urt. v. 28.2.1980 - 1 BvL 17/77 u.a. -, BVerfGE 53, 257, 293 = juris Rn. 151; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6), wobei dem Normgeber bei der Bestimmung des Inhalts und der Schranken rentenversicherungsrechtlicher Positionen grundsätzlich eine weite Gestaltungsfreiheit zukommt (BVerwG, Beschl. v. 21.9.2005, a.a.O., Rn. 32).

  • BVerfG, 11.01.2011 - 1 BvR 3588/08

    Kürzung der Erwerbsminderungsrenten auch bei Rentenbeginn vor dem 60. Lebensjahr

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Ferner darf sie den Betroffenen nicht übermäßig belasten und für ihn deswegen unzumutbar sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.1.2011 - 1 BvR 3588/08 u.a. -, BVerfGE 128, 138, 149 = juris Rn. 35 m.w.N.).

    Ein solcher legitimer (Gemeinwohl-)Zweck vermag auch Eingriffe in bestehende Anwartschaften unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit und des Vertrauensschutzes zu rechtfertigen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.1.2011, a.a.O., Rn. 40; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013, a.a.O., Rn. 53 und v. 7.8.2012, a.a.O., Rn. 26).

  • BVerfG, 15.07.1987 - 1 BvR 488/86

    Verfassungsmäßigkeit der Kürzung von Übergangsgeld und Unterhaltsgeld nach AFG

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Knüpft der Gesetzgeber an ein bereits bestehendes Versicherungsverhältnis an und verändert er die in dessen Rahmen begründete Anwartschaft zum Nachteil des Versicherten, so ist darüber hinaus ein solcher Eingriff am rechtsstaatlichen Grundsatz des Vertrauensschutzes in der für Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG maßgeblichen Ausprägung zu messen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008, a.a.O., Rn. 89, Beschl. v. 15.7.1987 - 1 BvR 488/86 u.a. -, BVerfGE 76, 220, 244 f. = juris Rn. 72, Beschl. v. 9.10.1985 - 1 BvL 7/83 -, BVerfGE 71, 1, 11 f. = juris Rn. 41, Beschl. v. 10.5.1983 - 1 BvR 820/79 -, BVerfGE 64, 87, 104 = juris Rn. 66, Beschl. v. 1.7.1981 - 1 BvR 874/77 u.a. - BVerfGE 58, 81, 120 = juris Rn. 133, Beschl. v. 15.1.1974 - 1 BvL 5/70 u.a. -, BVerfGE 36, 281, 293 = juris Rn. 36).

    Die Eigentumsgarantie erfüllt daher für die durch sie geschützten Rechtspositionen die Funktion des Vertrauensschutzes gegenüber Eingriffsakten (vgl. BVerfG, Beschl. v. 15.7.1987, a.a.O., m.w.N.).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 28.06.2013 - 12 B 41.11

    Zahnärztekammer Berlin; Versorgungswerk; Anwartschaften auf Altersrente; Kürzung;

    Auszug aus OVG Niedersachsen, 12.06.2014 - 8 LC 130/12
    Die Eigentumsgarantie lässt insbesondere eine Anpassung an veränderte Bedingungen und im Zuge einer solchen Umgestaltung auch eine wertmäßige Verminderung von Anwartschaften grundsätzlich zu (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.2.2007, a.a.O., Rn. 151 und Urt. v. 28.4.1999 - 1 BvL 32/95 u.a. -, BVerfGE 100, 1, 37 f. = juris Rn. 135; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6 f.; Beschl. v. 21.9.2005, a.a.O., Rn. 32; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013 - OVG 12 B 41.11 -, juris Rn. 53 und Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26).

    Ein solcher legitimer (Gemeinwohl-)Zweck vermag auch Eingriffe in bestehende Anwartschaften unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit und des Vertrauensschutzes zu rechtfertigen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.1.2011, a.a.O., Rn. 40; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 28.6.2013, a.a.O., Rn. 53 und v. 7.8.2012, a.a.O., Rn. 26).

  • BVerfG, 01.07.1981 - 1 BvR 874/77

    Ausbildungsausfallzeiten

  • BVerfG, 28.04.1999 - 1 BvL 32/95

    Rentenüberleitung I

  • VGH Hessen, 26.09.1996 - 5 UE 2338/94

    Fehlende Ermächtigungsgrundlage für eine Satzung nach der in Hessen für die

  • BVerfG, 11.11.2008 - 1 BvL 3/05

    Begünstigung von Versicherten mit 45 Pflichtbeitragsjahren und Kürzungen von

  • BVerfG, 27.02.2007 - 1 BvL 10/00

    Rentenrechtliche Neubewertung der ersten Berufsjahre durch das Wachstums- und

  • BVerfG, 14.05.1986 - 2 BvL 2/83

    Einkommensteuerrecht

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 28.05.2010 - 15 A 2759/09

    Anforderungen an das "Gebotensein" der Erhöhung von Elternbeiträgen in

  • BVerfG, 23.11.1999 - 1 BvF 1/94

    Stichtagsregelung

  • BVerfG, 03.12.1997 - 2 BvR 882/97

    Schiffbauverträge

  • BVerwG, 29.02.2000 - 1 B 82.99

    Beitragsminderung; Ehe; Familie; gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft;

  • BVerwG, 03.07.1992 - 7 B 149.91

    Kommunale Selbstverwaltung - Erlaß einer Ortssatzung - Ersatzvornahme -

  • BVerfG, 15.10.1996 - 1 BvL 44/92

    Mietpreisbindung

  • BVerfG, 09.10.1985 - 1 BvL 7/83

    Verfassungswidrigkeit der Bewertung von Ausbildungs-Ausfallzeiten durech das 20.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 29.06.1989 - 7 A 2087/87

    Baurecht: Bindungswirkung einer auf einem später für nichtig erklärten

  • BVerfG, 28.02.1980 - 1 BvL 17/77

    Versorgungsausgleich I

  • BVerfG, 10.05.1983 - 1 BvR 820/79

    Verfassungsmäßigkeit des 21. Rentenanpassungsgesetzes

  • OVG Niedersachsen, 21.10.2009 - 8 LC 13/09

    Wirksamkeit der für die Berechnung der Rentenanwartschaft in Bezug genommenen

  • OVG Niedersachsen-Schleswig-Holstein, 27.07.1983 - 1 A 132/81
  • OVG Sachsen-Anhalt, 06.05.2008 - 4 L 103/08

    Heilung einer unwirksamen Satzung

  • OVG Thüringen, 15.02.2007 - 4 EO 432/03

    Ausbaubeiträge; Zur Hervorhebung einer Satzungsveröffentlichung in einer Zeitung

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 15.07.1999 - 1 M 140/98

    Straßenreinigungsgebühren - Satzungsmängel, Heilung, Straßenreinigungsgebühren,

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 20.01.2012 - 2 D 141/09

    Weetfelder Bürgergemeinschaft unterliegt im Streit um Bebauungsplan der Stadt

  • OVG Sachsen-Anhalt, 18.01.2011 - 4 L 24/10

    Rückwirkende Heilung einer Straßenausbaubeitragssatzung

  • BVerfG, 04.06.1985 - 1 BvL 12/83

    Verfassungsmäßigkeit der Doppelanrechnung von Ersatz- und Ausfallzeiten in der

  • BVerfG, 31.08.2004 - 1 BvR 1776/97

    Aufhebung der Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherung wegen Aufgabe

  • OVG Niedersachsen, 23.10.2009 - 8 LC 2/09
  • BVerfG, 15.01.1974 - 1 BvL 5/70

    Patentanmeldungen

  • OVG Berlin, 31.03.1992 - 2 A 9.88

    Funktionslosigkeit eines Bebauungsplans; Normenkontrollverfahren; Abwägungsgebot;

  • OVG Niedersachsen, 24.06.2016 - 8 LC 31/16

    Absenkung des Ledigenzuschlags von 20 % auf 10 % in der Satzung des

    Der Senat habe dies in seiner Entscheidung vom 13. Januar 2011 - 8 PA 241/10 - zwar noch verneint, in einer späteren Entscheidung vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 - aber ausdrücklich bejaht.

    Zu den von Art. 14 Abs. 1 GG geschützten Rechtspositionen können grundsätzlich auch öffentlichrechtliche Ansprüche und Anwartschaften auf Leistungen aus einer der sogenannten 1. Säule der Alterssicherungssysteme (vgl. Senatsbeschl. v. 4.5.2009 - 8 LA 63/09 -, juris Rn. 4) zuzuordnenden gesetzlichen Versorgung, sei es der gesetzlichen Rentenversicherung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.7.2010 - 1 BvL 11/06 u.a. -, BVerfGE 126, 369, 391 f. mit weiteren Nachweisen) oder, wie hier, einer berufsständischen Versorgungseinrichtung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 31.8.2004 - 1 BvR 285/01 -, juris Rn. 9; BVerwG, Beschl. v. 3.3.2014 - BVerwG 8 B 68.13 -, juris Rn. 5; Senatsurt. v. 12.6.2014 - 8 LC 130/12 -, juris Rn. 37 mit weiteren Nachweisen) gehören.

    Hieran gemessen zählen die von dem Beklagten gewährte Altersrente und eine entstandene Anwartschaft hierauf zwar zu den nach Art. 14 GG geschützten Rechtspositionen (vgl. Bayerischer VGH, Urt. v. 30.4.2015 - 21 N 14.2 -, juris Rn. 36 f. (zur Altersrente der Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung); Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 37 (zur Altersrente eines Zahnärzteversorgungswerks)).

    Nichts anderes ergibt sich - entgegen der Auffassung der Klägerin - aus dem Urteil des Senats vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 -.

    Dessen Finanzierungssystem beruhte vor der streitigen Satzungsänderung auf einem (in Teilen modifizierten) individuellen Anwartschaftsdeckungsverfahren (vgl. Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 37).

    Versorgungsanwartschaften ist - insbesondere wegen des im Regelfall längeren Zeitraums, der zwischen dem Erwerb und der Realisierung eines Versorgungsanspruchs liegt - die Möglichkeit von Änderungen immanent (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008 - 1 BvL 3/05 u.a. -, BVerfGE 122, 151, 182; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26 und 43).

    Änderungen müssen aber einem Gemeinwohlzweck dienen und verhältnismäßig sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008, a.a.O., S. 181 f.; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40 mit weiteren Nachweisen).

    Dabei verengt sich die Gestaltungsfreiheit des Satzungsgebers bei der Beschränkung von Versorgungsanwartschaften und -ansprüchen in dem Maße, in dem diese durch den personalen Bezug des Anteils eigener Leistungen des versicherten Mitglieds geprägt sind (vgl. BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O.; Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 7; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40).

    Nach Ansicht des Senats umfasst § 113 Abs. 5 Satz 2 VwGO auch den Fall, dass auf den Erlass eines Verwaltungsaktes geklagt wird, der auf einer - bislang fehlenden - untergesetzlichen Ermächtigungsnorm beruht, für deren Erlass dem untergesetzlichen Normgeber ein Gestaltungsspielraum zusteht (vgl. Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 28; v. 20.7.2006 - 8 LC 11/05 -, juris Rn. 59).

  • OVG Niedersachsen, 24.06.2016 - 8 KN 128/15

    Ledigenzuschlag; Normenkontrolle; Ärztekammer; Ärzteversorgung

    Zu den von Art. 14 Abs. 1 GG geschützten Rechtspositionen können grundsätzlich auch öffentlichrechtliche Ansprüche und Anwartschaften auf Leistungen aus einer der sogenannten 1. Säule der Alterssicherungssysteme (vgl. Senatsbeschl. v. 4.5.2009 - 8 LA 63/09 -, juris Rn. 4) zuzuordnenden gesetzlichen Versorgung, sei es der gesetzlichen Rentenversicherung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.7.2010 - 1 BvL 11/06 u.a. -, BVerfGE 126, 369, 391 f. mit weiteren Nachweisen) oder, wie hier, einer berufsständischen Versorgungseinrichtung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 31.8.2004 - 1 BvR 285/01 -, juris Rn. 9; BVerwG, Beschl. v. 3.3.2014 - BVerwG 8 B 68.13 -, juris Rn. 5; Senatsurt. v. 12.6.2014 - 8 LC 130/12 -, juris Rn. 37 mit weiteren Nachweisen) gehören.

    Hieran gemessen zählen die von der Antragsgegnerin gewährte Altersrente und eine entstandene Anwartschaft hierauf zwar zu den nach Art. 14 GG geschützten Rechtspositionen (vgl. Bayerischer VGH, Urt. v. 30.4.2015 - 21 N 14.2 -, juris Rn. 36 f. (zur Altersrente der Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung); Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 37 (zur Altersrente eines Zahnärzteversorgungswerks)).

    Nichts anderes ergibt sich - entgegen der Auffassung der Antragsteller - aus dem Urteil des Senats vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 -.

    Dessen Finanzierungssystem beruhte vor der streitigen Satzungsänderung auf einem (in Teilen modifizierten) individuellen Anwartschaftsdeckungsverfahren (vgl. Senatsurt. v. 12.6.2014 - 8 LC 130/12 -, juris Rn. 37).

    Versorgungsanwartschaften ist - insbesondere wegen des im Regelfall längeren Zeitraums, der zwischen dem Erwerb und der Realisierung eines Versorgungsanspruchs liegt - die Möglichkeit von Änderungen immanent (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008 - 1 BvL 3/05 u.a. -, BVerfGE 122, 151, 182; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26 und 43).

    Änderungen müssen aber einem Gemeinwohlzweck dienen und verhältnismäßig sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008, a.a.O., S. 181 f.; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40 mit weiteren Nachweisen).

    Dabei verengt sich die Gestaltungsfreiheit des Satzungsgebers bei der Beschränkung von Versorgungsanwartschaften und -ansprüchen in dem Maße, in dem diese durch den personalen Bezug des Anteils eigener Leistungen des versicherten Mitglieds geprägt sind (vgl. BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O.; Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 7; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40).

  • VG Hannover, 10.12.2019 - 5 A 5662/18

    Altersrente; Anwartschaft; Eigentumsschutz; gerechtfertigt;

    Dieses verpflichtete den Beklagten mit Urteil vom 12. Juni 2014 (- 8 LC 130/12 -, juris), den Antrag des Klägers auf Gewährung einer vorgezogenen Altersrente von mehr als 2.023,70 EUR unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts neu zu bescheiden.

    Diese Vorschrift übernehme vollständig die vormalige Regelung des § 15 Abs. 1 ABH 2007 i. d. F. von 2012, die das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in seinem Urteil vom 12. Juni 2014 (a. a. O.) ausdrücklich als materiell rechtmäßig erachtet habe.

    Zu den von Art. 14 Abs. 1 GG geschützten Rechtspositionen können grundsätzlich auch öffentlich-rechtliche Ansprüche und Anwartschaften auf Leistungen aus einer der sogenannten 1. Säule der Alterssicherungssysteme (vgl. Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Beschluss vom 4. Mai 2009 - 8 LA 63/09 -, juris Rn. 4) zuzuordnenden gesetzlichen Versorgung gehören, sei es der gesetzlichen Rentenversicherung (vgl. BVerfG, Beschluss vom 21. Juli 2010 - 1 BvL 11/06 -, BVerfGE 126, 369, 391f., m. w. N.) oder, wie hier, einer berufsständischen Versorgungseinrichtung (vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 31. August 2004 - 1 BvR 285/01 -, juris, Rn. 9; BVerwG, Beschluss vom 03. März 2014 - 8 B 68/13 -, juris, Rn. 5; Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Urteil vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 -, juris, Rn. 37 m. w. N.).

    44 Die in berufsständischen Versorgungswerken erworbenen Anwartschaften auf Leistungen der Altersversorgung unterfallen dem Schutz des Art. 14 GG (vgl. Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Urteil vom 12. Juni 2014, a. a. O., Rn. 37, m. w. N.).

    Bei einem Versorgungswerk, dessen Finanzierungssystem - wie dasjenige des Beklagten vor der streitigen Satzungsänderung - auf einem Anwartschaftsdeckungsverfahren beruht, ist der Grundrechtsschutz grundsätzlich nicht geringer als im umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystem (vgl. vgl. Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Urteil vom 12. Juni 2014, a. a. O., Rn. 37, m. w. N.).

    Der verfassungsrechtliche Eigentumsschutz des Art. 14 Abs. 1 GG schließt für Rentenanwartschaften deren Umgestaltung durch eine Änderung des zugrundeliegenden Rechts nicht aus (vgl. Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Urteil vom 12. Juni 2014, a. a. O., Rn. 40).

    Die Frage, ob die nach § 15a ABH 2018 (und auch schon nach § 15 Abs. 1 ABH 2007) nicht mehr existierende Unterscheidung zwischen ledigen und verheirateten Mitgliedern dem Kläger ein unverhältnismäßiges "Sonderopfer" aufbürdet, welches nicht vollständig durch den Ledigenzuschlag i. H. v. 18, 75 % ausgeglichen wird, und deshalb nicht zur Durchsetzung des o. g. legitimen Zwecks erforderlich wäre (vgl. hierzu beispielsweise die Ausführungen im Urteil des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 12. Juni 2014, a. a. O.), kann letztlich dahinstehen.

    Insoweit wird auf die Ausführungen des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts zu § 15 Abs. 1 ABH 2007 i. d. F. von 2012 in dem bereits vorzitierten Beschluss vom 12. Juni 2014 (a.a.O.) Bezug genommen, denen für die Frage der Rechtmäßigkeit gefolgt wird.

  • VG Oldenburg, 25.04.2017 - 7 A 1271/16

    Altersrente; offenes Deckungsplanverfahren; Eigentumsgarantie;

    Zu den von Art. 14 Abs. 1 GG geschützten Rechtspositionen können grundsätzlich auch öffentlichrechtliche Ansprüche und Anwartschaften auf Leistungen aus einer der sogenannten 1. Säule der Alterssicherungssysteme (vgl. Senatsbeschl. v. 4.5.2009 - 8 LA 63/09 -, juris Rn. 4) zuzuordnenden gesetzlichen Versorgung, sei es der gesetzlichen Rentenversicherung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.7.2010 - 1 BvL 11/06 u.a. -, BVerfGE 126, 369, 391 f. mit weiteren Nachweisen) oder, wie hier, einer berufsständischen Versorgungseinrichtung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 31.8.2004 - 1 BvR 285/01 -, juris Rn. 9; BVerwG, Beschl. v. 3.3.2014 - BVerwG 8 B 68.13 -, juris Rn. 5; Senatsurt. v. 12.6.2014 - 8 LC 130/12 -, juris Rn. 37 mit weiteren Nachweisen) gehören.

    Hieran gemessen zählen die von dem Beklagten gewährte Altersrente und eine entstandene Anwartschaft hierauf zwar zu den nach Art. 14 GG geschützten Rechtspositionen (vgl. Bayerischer VGH, Urt. v. 30.4.2015 - 21 N 14.2 -, juris Rn. 36 f. (zur Altersrente der Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung); Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 37 (zur Altersrente eines Zahnärzteversorgungswerks)).

    Nichts anderes ergibt sich - entgegen der Auffassung der Klägerin - aus dem Urteil des Senats vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 -.

    Dessen Finanzierungssystem beruhte vor der streitigen Satzungsänderung auf einem (in Teilen modifizierten) individuellen Anwartschaftsdeckungsverfahren (vgl. Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 37).

    Versorgungsanwartschaften ist - insbesondere wegen des im Regelfall längeren Zeitraums, der zwischen dem Erwerb und der Realisierung eines Versorgungsanspruchs liegt - die Möglichkeit von Änderungen immanent (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008 - 1 BvL 3/05 u.a. -, BVerfGE 122, 151, 182; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 7.8.2012 - OVG 12 B 28.11 -, juris Rn. 26 und 43).

    Änderungen müssen aber einem Gemeinwohlzweck dienen und verhältnismäßig sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 11.11.2008, a.a.O., S. 181 f.; BVerwG, Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 6; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40 mit weiteren Nachweisen).

    Dabei verengt sich die Gestaltungsfreiheit des Satzungsgebers bei der Beschränkung von Versorgungsanwartschaften und -ansprüchen in dem Maße, in dem diese durch den personalen Bezug des Anteils eigener Leistungen des versicherten Mitglieds geprägt sind (vgl. BVerwG, Beschl. v. 13.4.2012, a.a.O.; Beschl. v. 16.4.2010, a.a.O., Rn. 7; Senatsurt. v. 12.6.2014, a.a.O., Rn. 40).

  • OVG Niedersachsen, 25.01.2021 - 8 KN 47/19

    Altersversorgungswerk; Antragsänderung; Antragsgegner; Bekanntmachung;

    (- 8 LC 130/12 -, NdsVBl. 2015, 16), dass dadurch die zuvor nicht wirksam erlassene Regelung des § 15 Abs. 2 Satz 1 und 2 ABH nicht in Kraft gesetzt worden sei.
  • VGH Baden-Württemberg, 24.09.2014 - 9 S 2333/12

    Verfassungsmäßigkeit der Abschaffung des sogenannten "Ledigenzuschlags" auf die

    So steht es mit dem Solidaritätsgedanken in Einklang, möglichst viele Mitglieder ohne Rücksicht auf ihre familiären Verhältnisse zur Hinterbliebenenversorgung heranzuziehen, auch wenn für einen Teil davon voraussichtlich keine (abgeleiteten) Ansprüche entstehen werden (vgl. BVerwG, Beschluss vom 29.02.2000 - 1 B 82/99 -, Juris Rn. 10; OVG Lüneburg, Urteil vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 -, Juris Rn. 44; Groepper, NJW 1999, 3008, 3014).

    Die in der Übergangsregelung erfolgte Anknüpfung an den Gesichtspunkt der Rentennähe kann weder im Grundsatz noch in der konkreten Ausgestaltung verfassungsrechtlich beanstandet werden (zum Aspekt der Rentennähe vgl. auch BVerfG, Beschluss vom 13.06.2006, a.a.O., Juris Rn. 105 ff.; OVG Lüneburg, Urteil vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 -, Juris Rn. 57).

  • VG Köln, 13.10.2020 - 7 K 3734/17
    Sie sind dem einzelnen Mitglied als vermögenswerte Rechtsposition privatnützig zugeordnet, beruhen im Wesentlichen auf Eigenleistungen und dienen der Existenzsicherung in einem von der Höhe der Beiträge abhängigen Umfang, vgl. BVerwG, Urteil vom 21.09.2005 - 6 C 3.05 - OVG Nds., Urteil vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 -.

    Für die Eigentumsgarantie des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG kommt es über den rechtsstaatlichen Vertrauensschutz hinausgehend nicht nur darauf an, ob das zukünftig anzuwendende Recht verfassungskonform ist, sondern auch darauf, ob der Eingriff in die nach altem Recht begründeten Rechtspositionen mit dem Grundgesetz in Einklang steht; dies setzt entsprechend dem Prüfungsmaßstab des Art. 14 Abs. 1 GG voraus, dass der Eingriff durch Gründe des öffentlichen Interesses unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit gerechtfertigt ist, st Rspr., vgl. BVerfG, Beschluss vom 01.07.1981 - 1 BvR 874/77 - Rn. 132 f.; Beschluss vom 15.07.1987 - 1 BvR 488/86 - Rn. 73; OVG Nds., Urteil vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 - m.w.N.

    Sie erfasst auch den Fall, dass eine Klage sich auf Erlass eines Verwaltungsakts richtet, der auf einer - bislang fehlenden - untergesetzlichen Ermächtigungsnorm gründet, für deren Erlass dem untergesetzlichen Normgeber ein Gestaltungsspielraum zusteht, vgl. OVG Nds., Urteil vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 -.

  • BVerwG, 28.06.2022 - 8 CN 3.21

    Geschlechtsbezogene diskriminierende Regelung in der Satzung eines

    Zwei zwecks Korrektur beschlossene rückwirkende Satzungsänderungen beanstandete es in weiteren Verfahren inzident wegen Bekanntmachungsmängeln und Grundrechtsverstößen (OVG Lüneburg, Urteil vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 - NdsVBl. 2015, 16; Beschluss vom 4. Juli 2016 - 8 LC 89/14 -).
  • VGH Baden-Württemberg, 14.04.2016 - 9 S 2122/14

    Baden-Württemberg; Ärzteversorgung, Anhebung des allgemeinen Abgabensatzes

    Zwar kommt Ansprüchen und Anwartschaften aus dem berufsständischen Versorgungsrecht ebenso wie derartigen Rechtspositionen des Sozialversicherungsrechts eigentumsrechtlicher Schutz zu, wenn es sich um vermögenswerte Rechtspositionen handelt, die nach Art eines Ausschließlichkeitsrechts dem Rechtsträger als privatnützig zugeordnet sind, auf nicht unerheblichen Eigenleistungen beruhen und seiner Existenzsicherung dienen (vgl. Senatsbeschluss vom 24.09.2014, a.a.O.; BVerfG, Beschluss vom 11.05.2005 - 1 BvR 368/97 - NJW 2005, 2213; BVerwG, Urteil vom 21.09.2005, a.a.O.; BayVGH, Beschluss vom 27.02.2013 - 21 N 10.2960 -, juris; Urteil vom 27.02.2013 - 21 N 10.2966 -, juris; Beschluss vom 30.04.2015 - 21 N 14.1 -, juris; Urteil vom 30.04.2015 - 21 N 14.2 -, juris; NdSOVG, Urteil vom 12.06.2014 - 8 LC 130/12 -, NdsVBl 2015, 16; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 12.09.2012 - 17 A 2542/09 -, juris).
  • BVerwG, 28.06.2022 - 8 CN 1.21

    Gleichheitswidrige Regelung von Rentenanwartschaften in einer Versorgungssatzung

    Zwei zwecks Korrektur beschlossene rückwirkende Satzungsänderungen beanstandete es in weiteren Verfahren inzident wegen Bekanntmachungsmängeln und Grundrechtsverstößen (OVG Lüneburg, Urteil vom 12. Juni 2014 - 8 LC 130/12 - NdsVBl. 2015, 16; Beschluss vom 4. Juli 2016 - 8 LC 89/14 -).
  • OVG Niedersachsen, 25.01.2021 - 8 KN 49/19

    Altersversorgungswerk; Antragsänderung; Antragsgegner; Bekanntmachung;

  • BVerwG, 28.06.2022 - 8 CN 2.21

    Gleichheitswidrige Regelung von Rentenanwartschaften in einer Versorgungssatzung;

  • OVG Niedersachsen, 01.04.2016 - 8 LA 70/15

    Hinterbliebenenversorgung; Ledigenzuschlag; Rechtsanwaltsversorgung; Verzicht

  • BVerwG, 28.06.2022 - 8 CN 4.21

    Geschlechtsbezogene diskriminierende Regelung in der Satzung eines

  • OVG Saarland, 16.11.2022 - 1 C 297/20

    Neufassung der Rentenformel in der Satzung des Versorgungswerks der

  • VG Stuttgart, 24.08.2020 - 4 K 722/19

    Begründetheit einer Verpflichtungs- oder Bescheidungsklage; Anwartschaft auf

  • VG Würzburg, 21.05.2021 - W 10 K 20.638

    Altersruhegeld, Bindungswirkung von Entscheidungen des Bayerischen

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